Manchmal überrascht es micht, wie sehr William Gibsons Neuromancer-Trilogie aus den 80ern die Neunziger + die Nuller getroffen hat. Gut, der Cyberspace besteht nicht aus diesen farbigen geometrischen Formen, durch die man mindfuck-mäßig fliegt, aber alles andere. Das Gefühl stimmt. Das ganze Zeug, was in den 80ern noch Science Fiction oder Futurologie war: Computerspiele, Internet, Globalisierung, Sprawls (im übertragenen Sinne) gibt es jetzt. Nur die Weltraumfahrt hinkt noch ein bisschen hinterher. Noch gibt es keine Siedlungen auf dem Mond. Gibson hat ein neues Buch, auf das ich ungeduldig warte. Und hier ist ein Interview. Die Gegenwart hat die Zukunft eingeholt. Trotzdem hat Gibsons Kollege Bruce Sterling ein Buch geschrieben darüber, wie er sich die nächsten fünfzig Jahre vorstellt - "Tomorrow Now". Ich versuche es gerade zu lesen. Die Zukunft hört sich zu optimistisch an, zu amerikanisch. Da kann er ja nix für. Aber Mr. Sterling ist doch eigentlich bekannt als kritischer Geist. Kann ich bei dem Buch nicht so sehen. Seine Essays im Netz haben mir besser gefallen. Mehr zum Buch kommt, wenn ich es fertig gelesen + mir noch ein paar Gedanken gemacht habe. Bisher kann ich mir noch keinen Reim drauf machen.