Es reckt sich, streckt sich groß und braun die Sonnenblume hinterm Zaun. Das weite Feld ist wie ein Meer, die Halme wogen reif und schwer.

aus einem alten DDR-Bilderbuch "Sonne, Sonne scheine" mit liebreizenden Zeichnungen und nur leichten sozialistischen Andeutungen. Ich hatte es als Rittersport in Erinnerung.

Hinaus aus den klimatisierten Welten aus Systemmöbeln. Waben für die Arbeiterinnen, die Honig für ihre Königin sammeln. Es riecht nach feuchter Erde, nach trockenem Gras, Sonnenschein auf der Haut, der verbrennen würde, käme man nicht aus der Unwirklichkeit der Klimaanlagenwelt und hörte man nicht die Grillen am Wegesrand zirpen. Ich gehe am Abwasserkanal entlang an Pflaumenbäumen schwer mit Früchten behangen und Sonnenblumen hinter Zäunen. Bis zur Schnellstraße, die kaum zu überqueren ist, weil die Autos so rasen. Auf der anderen Seite ist der Eingang zum Bahnhof, von wo mich ein Zug zurück in die Stadt bringen wird.