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Saturday, 9. August 2003

Das Absehen von der Kategorie Geschlecht halte ich nicht in jedem Fall für ein Problem

muetter

Ich auch nicht.

Interview mit Isabelle Graw in der TAZ www.taz.de

Das Absehen von Geschlecht als einer analytischen Kategorie in der Auseinandersetzung mit Kunst halte ich nicht in jedem Fall für ein Problem. Das versuche ich auch in meinem Vorwort zu erklären. Warum ich nicht mit der Kategorie Geschlecht arbeite, warum ich das Frausein nicht als analytische Kategorie für die Interpretation von künstlerischen Arbeiten heranziehe. Ich denke nämlich, dass Geschlecht inzwischen zu einem Routinebegriff geworden ist. Zu einem Begriff, der mehr oder minder zur Verdinglichung der Geschlechterverhältnisse beiträgt. Mit meinem Buch versuche ich, aus dem Zirkelschlussdenken der feministischen Kunstgeschichte herauszutreten.

Will heißen?

Mit Zirkelschlussdenken meine ich ihre Tendenz, die Position "Frau" explizit oder implizit zum Dreh- und Angelpunkt von Bildanalysen zu machen. Dies kann sich darin äußern, dass diese Position "Frau" entwender aus der künstlerischen Arbeit abgeleitet oder von dieser repräsentiert gesehen, gleichsam in ihr "wiedergefunden" wird. Das Problem ist nur, dass alle anderen Aspekte, etwa die dem Kunstwerk eingeschriebenen Anspielungen auf bestimmte ästhetische Konventionen, zu kurz kommen. Natürlich gibt es künstlerische Arbeiten, in denen Frausein explizit thematisiert wird. Ich habe mich nur mit wenigen Arbeiten dieser Art auseinander gesetzt, weil ich mein Thema darin sehe, mich mit Konventionen des Kunstbetriebs allgemein auseinander zu setzen. [...]

Themenwechsel. Ausnahmefrauen, so scheint es, sind Frauen ohne Kind?

Da muss ich stutzen. Warum soll sich die Kindfrage überhaupt stellen? Ist es nicht vollkommen irrelevant - jedenfalls für die Interpretation einer künstlerischen Arbeit -, ob eine Künstlerin Mutter ist? Es sei denn, diese Mutterschaft wird zum Thema, wie bei Mary Kelly, die diesen "subjektiven Zustand" zu objektivieren suchte. In dieser scheinbar neutralen Bemerkung schwingt außerdem latent der Vorwurf mit, "Ausnahmefrauen" würden ihrer "Reproduktionspflicht" nicht nachkommen. Einmal abgesehen davon, dass "Frausein" nicht automatisch "Mutterschaft" impliziert, haben einige der von mir behandelten Künstlerinnen durchaus Kinder - Sarah Morris hat einen kleinen Sohn und Katharina Sieverding hat drei Kinder.

Schließt an an meine kleine Auslassung am diesjährigen Muttertag.

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