"Wang Qingsongs Fotoarbeiten, in denen immer wieder das McDonald's-Logo auftaucht, lassen die Idee aufkommen, dass inzwischen die Erinnerung an einen Kindergeburtstag in einer der Fast-Food-Filialen die Menschen aus West und Ost verbindet. "Allerdings ist dies in China ein Luxus, im Westen ein Armutszeugnis", wurde dem Künstler bei seinem ersten Deutschlandbesuch schlagartig klar." www.taz.de

in berlin schneesturm gestern. den ganzen tag in flughäfen und dann abends in barcelona am flughafen palmen und abendrot. heute am mittelmeer spazieren gegangen. hier hat grade der frühling angefangen. will bleiben.

In Bresse, wo die Hühnchen besonders lecker sind, gibt es Wettbewerbe, in denen die schönsten toten Hühner prämiert werden, auf Französisch Concours de volailles mortes. Ich war ja gerade in der Nähe, leider kein Bresse-Hühnchen gegessen, aber in einem Touristenprospekt ein schönes Foto gesehen von vier Herren Jurymitgliedern, die in mittelalterlicher Ehrentracht die toten Hühnchen betrachteten. Die Gewinnerin darf sich dann als La Glorieuse bezeichnen. Ist doch schön, wenn man dem Hühnchen so viel Ehre zugesteht, bevor man es dann genüsslich verspeist. Wer Französisch kann (ich ja nicht so wirklich): www.pouletbresse.com Und das hier scheint ein ethnologischer Artikel über das Geflügel zu sein, aber wie gesagt, mein Französisch ist rudimentär oder besser gesagt ruiniert: terrain.revues.org

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Täuscht natürlich. In den USA war ich nur in New York und in Buffalo, aber es sieht auf dieser Karte aus, als ob ich das ganze Land bereist habe. Genauso Russland - da war in in Moskau und Sankt Petersburg und nicht in Sibirien oder Vladivostok. Aber trotzdem schön. Und ich dachte, ich hab noch nix von der Welt gesehen. Ein bischen dann schon.

Martin Kaltwasser und Folke Köbberling haben im Rahmen des "Pilotprojekt Gropiusstadt" - einem Kunstförderprojekt der dortigen Wohnungsbaugesellschaft GEHAG - auf einem Feld hinter den Hochhäusern ein provisorisches Bretterhaus gebaut. Mehr zu Gecekondus, wie die Dinger in der Türkei heißen erläutern die beiden hier --> learning from ... (unter artist), was eine Ausstellung in der NGBK letztes Jahr war.

Das Gecekondu steht auf einer Wiese neben einem umgegrabenen Feld, umgeben von blühenden Disteln, Federgras und anderem gelbblühenden Zeug, von dem ich keine Ahnung hab, wie es heißt. Ich wüsste so was gern. Der Himmel war spektakulär heute, hohe Wolkenhaufen auf blauem Himmel in verschiedenen Graublautönen. Grillen zirpten. Eine Wand konnte man für den Panoramablick rausnehmen. Etwas weiter hinten war anscheinend eine Müllkippe, hat man aber nicht wirklich gemerkt, wenn man es nicht wusste. Bin auf dem Feldweg bis zum Zaun gelaufen. Eine alte Dame stand mit dem Rücken zu mir und versuchte hinter die Hügel zu sehen. Ich weiß nicht, wonach sie Ausschau hielt. Ab und zu sah man Flugzeuge vom Flughafen Schönefeld starten.

Im indischen lebensmittelladen wurde aufgestockt: jetzt kann man dort nicht nur indische lebensmittel kaufen (wie der name schon sagt), sondern auch heiligenbilder. Ich schaute mir einen der drei stapel an. Es gab dort die üblichen indischen heiligen - jedenfalls nehme ich das an, nicht dass ich wüsste, was die üblichen indischen heiligen sind - sondern auch in genau dem selben stil gemalte Jesusfiguren, die wo Jesus seine toga aufhält und dem betrachter sein herz zeigt. Ich geh morgen noch mal hin und kauf ein set.

In der TAZ vom Wochenende ein Bericht über eine Goethe-Institut-Projekt, bei dem deutsche Schriftsteller für einen Monat in ein arabisches Land verschickt werden. Es ist schon erstaunlich, wie sehr sie von der Wirklichkeit dort überrascht werden. Gucken die denn kein Fernsehen? Haben die keine ausländischen Bekannten (ich red ja gar nicht von Freunden)? Das wundert auch den Autoren des Artikels, Alfred Hackensberger:

Die arabischen Autoren aber werden keine Probleme dabei haben, die Straßen Deutschlands zu überqueren, auch die Umweltverschmutzung oder die vielen Autos dürften keine Überraschung für sie sein. Denn sie alle kennen die westliche Kultur beinahe so gut wie ihre eigene, sie alle sprechen in der Regel neben ihrer Muttersprache auch Englisch und Französisch, manche gar noch Deutsch, Spanisch oder Italienisch. Selbst wenn sie keine Grenzgänger wie die libanesische Autorin Najma Barakat sind, die in Frankreich und im Libanon zu Hause ist. Den "blinden Fleck", als den Silke Scheuermann den Libanon beschreibt, den wird es für sie nicht geben.

Hier sind die bisherigen Tagebücher: cms.goethe.de