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Friday, 9. May 2008

Gelesen: Feuchtgebiete

buecher

Im Gegensatz zum Kehlmann-Buch fand ich Feuchtgebiete großartig. Ingeborg Harms hat das am 13. April in der FAZ viel besser ausgedrückt, als ich das hier auf die Schnelle könnte. Die Rezension ("Sexualität ist Wahrheit") kann man bei buecher.de nachlesen. Sie reduziert das Buch nicht auf den Schockwert, sondern stellt es in eine Tradition von grotesken Körpern und Rollenspielen des 18. Jahrhunderts.

Deshalb ist der historische Referenzpunkt für "Feuchtgebiete" nicht das Mittelalter, sondern die Kultur des achtzehnten Jahrhunderts. Eine Epoche, in der, wie Richard Sennett nicht genügend loben kann, jeder öffentlich Theater spielte und das auch vom anderen wusste. Seinen Zeitgenossen wirft der Soziologe vor, dass sie sich mit ihren Rollen identifizieren und von ihren öffentlichen Repräsentanten weniger eine solide Politik als ein Privatleben erwarten, das moralischen Idealen lückenlos entspricht. Roches Roman spricht es aus, dass heute vor allem Frauen der Verwechslung von Rolle und Realität zum Opfer fallen. Dabei könnten sie mit den Idealen, die sich nicht erreichen lassen, spielerisch umgehen.

In den Feuchtgebieten geht es um mehr als um Hygienezwang und Analtabus. Ich fands schön, dass Frau Harms das so schön und ausführlich beschrieben hat. Wahrscheinlich hat die Autorin das gar nicht mal beabsichtigt (ich glaub, das kann man auch nicht so bewusst, wenn man einen Roman schreibt), aber es ist echt richtig gute Literatur geworden, die Fragen behandelt, die aus weiblicher Sicht jedenfalls noch nicht so oft behandelt wurden.

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Gelesen: Die Vermessung der Welt

buecher

Ich hab mehr davon erwartet. Dass ich was über Humboldt und über Gauß erfahre, nicht nur über ihr Sexleben (beziehungsweise das Nicht-Vorhandensein eben dieses) zum Beispiel. Ich weiß, es ist ein Roman und kein Sachbuch, aber trotzdem, das heißt ja nicht, dass es nicht auch über die wirklichen Menschen ginge. Sonst muss man ja kein Buch über Gauß und Humboldt schreiben sondern kann sich eine Geschichte über einen Mathematiker und einen Forschungsreisenden ausdenken. Das wäre vielleicht eh besser gewesen. Die Geistesgeschichte – also was Gauß und Humboldt wichtiges gemacht haben – wurde doch sehr nebenher abgehandelt. Die indirekte Rede das ganze Buch hindurch ging mir auf den Geist; ich finde das prätentiös. Ich weiß, ich weiß, Distanz und so, aber das kann man doch auch anders machen. Ich hab jetzt keine Fehler gefunden , weil ich wohl zu oberflächlich lese, aber wenn ich das hier lese: „Während die alten Pferde ab- und neue angeschirrt wurden, aßen sie Kartoffelsuppe in einer Gastwirtschaft“ (wer? die Pferde?) oder das „Er zuckte zurück, als Humboldt ihn an die Schulter faßte und rief, welche Ehre es sei, was für ein großer Moment für Deutschland, die Wissenschaft, ihn selbst.“ (Wer rief hier, Humboldt oder Gauß - das ist der Er in dem Satz, wenn ich mich recht entsinne), dann denk ich mir schon, das muss doch irgendwie besser gehen in einem Bestsellerroman. Aber große Männer von ihrem Sockel stoßen, scheint erfolgreich zu sein.

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